Gerade die frühen Lebenserfahrungen sind die glücklichsten, empfindlichsten und verwundbarsten Entwicklungsräume in unserem Leben, die unser Sein in der Welt und unsere Einstellung zum Leben prägen. Sie bilden die Grundlagen für unser Vertrauen, unsere Bindungsfähigkeit, unsere innere Widerstandskraft (Resilienz), unseren Umgang mit Stress, unsere Gehirn- und Nervensystementwicklung.

Schwierige Erfahrungen können unseren Lebensfluss behindern und so zu somatischen und seelischen Beschwerden bis hin zu Erkrankungen führen.

Dies alles ist in unserem Körper gespeichert. Über ihn können wir den Zugang zu unseren lebensbejahenden und lebensblockierenden Erfahrungen finden. Durch Gesehen werden und spiegelndes Wahrnehmen kann sich Neues in unserem Herzen und unserem Gehirn verankern. Mit kindlicher Neugier und Kreativität – die in jedem Lebensalter als Motor erhalten bleibt – können wir uns auf eine Forschungsreise auch durch schmerzhafte Prozesse begeben.

Besonders in Wendepunkten wie Geburt, Kindergartenbeginn, Schuleintritt, Schulwechsel, Ausbildungs- und Studienbeginn oder bei lebensverändernden Belastungen wie Umzug, Trennung, Unfall, Erkrankung, Tod können Krisen entstehen, die schwer allein bewältigbar sind und den Weg in eine therapeutische Begleitung suchen lassen.

In der Behandlung kann ein Raum von achtsamer, wertschätzender und spiegelnder Zuwendung entstehen, in dem es möglich ist, konkreten Belastungen und inneren Konflikten zu begegnen, diese zu lösen und sich einem entwicklungsfördernden Lebensprozess wieder mehr zu öffnen.

Halt geben kann ein regelmäßiger Zeitraum – eine Zeit für sich selbst, eine Zeit um zu erkunden, was Raum und Halt gibt und was wirksam ist.

Die Beziehung zu der Therapeutin, die frei ist von Alltäglichem und Versorgungsanforderungen, ist dabei unterstützend. Gerade in der Behandlung von Kindern ist ein Einbezug des gesamten Beziehungsraums des Kindes – der Bezugspersonen – wichtig und wesentlich.